Förderkonzept

Zur Entstehung des Förderkonzeptes: Das Ministerium für Schule, Kinder und Jugend hat folgenden Gesetzesrahmen vorgegeben. Die Klassen 1 und 2 werden als Schuleingangsphase geführt. Darin werden die Schülerinnen und Schüler nach Entscheidung der Schulkonferenz entweder getrennt nach Jahrgängen oder in jahrgangsübergreifenden Gruppen unterrichtet. Die Schulkonferenz kann frühestens nach vier Jahren über die Organisation der Schuleingangsphase neu entscheiden. Die Schuleingangsphase dauert in der Regel zwei Jahre. Sie kann auch in einem Jahr oder in drei Jahren durchlaufen werden. Die Klassen 3 und 4 sind aufsteigend gegliedert. Sie können durch Beschluss der Schulkonferenz auf der Grundlage eines pädagogischen Konzeptes mit der Schuleingangsphase verbunden und jahrgangsübergreifend geführt werden.

 

Die Höchstverweildauer in der Schuleingangsphase ist auf drei Jahre begrenzt.

 

Der Besuch des dritten Jahres wird nicht auf die Dauer der Schulpflicht angerechnet.

 

Die Schulkonferenz der Wilbrandschule Clarholz hat am 7. Juli 2004 beschlossen, dass ein Förderkonzept erarbeitet wird. Die Schulkonferenz beschloss außerdem, dass die Jahrgangsklassen erhalten bleiben, solange dies der gesetzliche Rahmen ermöglicht.

 

Das Förderkonzept wurde im Schuljahr 2016/17 aktualisiert.

 

 

 

 

Ziel des Förderkonzeptes ist es, allen Schülerinnen und Schülern entsprechend ihrer individuellen Bedürfnisse und Begabungen zielgerichtete Förderung zukommen zu lassen.

 

 

 

 

Jedes Schulkind will erfolgreich sein, will anerkannt und emotional angenommen werden. Jeder Schüler und jede Schülerin verlangt nach individueller Aufmerksamkeit, bei je unterschiedlichen Begabungen und Bedürfnissen.

 

Die Heterogenität der Gesellschaft ist eine Tatsache, an der die Schule nicht vorbeigehen kann. Die Grundschule muss daher so gestaltet sein, dass alle Kinder ihre Schullaufbahn erfolgreich bewältigen.

 

Der Unterricht in der Schule muss die Schüler in die Lage versetzen, sich neues Wissen selbstständig anzueignen und planvoll zu bearbeiten. Das ist nur möglich, wenn vom 1. Schultag an grundlegende Arbeits- und Lerntechniken eingeübt werden, welche die Grundlage für ein selbstständiges und eigenverantwortliches Arbeiten bilden.

 

Der pädagogische Ansatz des Förderkonzeptes ist gekennzeichnet durch Prävention und Integration.

 

Die präventive Förderung einzelner Kinder in Kleingruppen kann das Versagen von Kindern abfangen.

 

Die integrative Organisation aller Fördermaßnahmen durch Teamteaching in der Eingangsstufe ermöglicht eine Intensivierung des Unterrichts bei heterogener Unterrichtsgestaltung, d.h. der Umsetzung offener Lernformen, die in unserem Schulprogramm verankert sind.

 

Aufgrund wechselnder Stundenkontingente ist der Personaleinsatz im Team keine feste Größe, sondern muss entsprechend der organisatorischen und personellen Möglichkeiten immer wieder neu entschieden werden.

 

Eine weitere Lehrkraft, die meistens im 2. Schulhalbjahr des 1. Schuljahres Englisch unterrichtet, ist mit in die Arbeit in der ersten Jahrgangsklasse eingebunden. Die enge Zusammenarbeit der Lehrer in der Jahrgangsstufe sichert Absprachen zu Inhalten, Methoden und zur Leistungsfeststellung. Der Klassenverband ist die wichtigste soziale Bezugsgröße für unsere Schülerinnen und Schüler. Alle Kinder sollen gemeinsam lernen. Jede Klasse verfügt über eine Materialecke zu den Fächern und die Klassenbücherei–Kiste.

 

 

 

Grundlagen des Förderns und Forderns

 

Bedeutung der schulärztlichen Untersuchung

 

Die schulärztliche Untersuchung der Kinder findet in der Regel in den Kindertageseinrichtungen statt. Kinder, die keinen Kindergarten besuchen, erhalten einen Untersuchungstermin im Gesundheitsamt. Bei der Lernanfängeranmeldung geben die Eltern der Schule schriftlich das Einverständnis, mit dem Kindergarten über den Entwicklungsstand des Kindes zu sprechen. Nach der schulärztlichen Untersuchung erhält die Schule einen Kurzbericht über jedes Kind und hat Gelegenheit, mit der Schulärztin persönlich zu sprechen.

 

Bedeutung der Einschulungskonferenz und des Schulfähigkeitsprofils in Kooperation mit den Tageseinrichtungen für Kinder: Nach der Anmeldung Anfang November besucht zunächst die Schulleitung die Kindergärten, um die ersten Informationen und Einschätzungen über die neuen Kinder zu erhalten. Danach werden die Kinder, die nach schulärztlicher Sicht noch Auffälligkeiten in den verschiedenen Bereichen der Schulfähigkeit haben, noch einmal in die Schule zu einer Spiel- und Lernzeit eingeladen. Bei Bedarf kann diese auch im Kindergarten stattfinden, so dass die Kinder in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können.

 

Inhalte der Spiel- und Lernzeit (Dauer: 1/2 Std.):

 

Die Aufgaben kommen aus folgenden Bereichen:

 

- Wahrnehmung

 

- Aufmerksamkeit und Konzentration

 

- Feinmotorik und Grobmotorik

 

- Sprachentwicklung

 

- Größenvorstellungen und Raumvorstellung

 

 

 

Nach der Spiel- und Lernzeit erhalten die Eltern eine Rückmeldung. Wenn es besondere Auffälligkeiten in einigen Bereichen gab, werden sie eingehend beraten. AO-SF’s (Anträge auf sonderpädagogische Förderung) werden auf Wunsch der Eltern frühzeitig gestellt.

 

Die Wilbrandschule hat mit den Kindertageseinrichtungen eine gemeinsame Vorbereitung für die Einschulungsphase. An einem Elternabend wird das Schulfähigkeitsprofil erläutert und Hinweise zu Fördermöglichkeiten gegeben. Zusätzlich erhalten die Eltern die Informationen in schriftlicher Form.

 

Bedeutung kontinuierlicher Lernstandsbeobachtungen

und ihrer Dokumentation in der Schulzeit:

 

In der zweiten Schulwoche findet eine erste einfache Lernstandsdiagnose statt: Die Kinder erhalten ein „Ich kann – Heft“, in das sie alles schreiben und rechnen, was sie bereits können. Ein Selbstbildnis soll ebenfalls gemalt werden. Die Auswertung zeigt erste Förderschwerpunkte für Einzelne und Gruppen von Kindern.

 

Selbstverständlich wird in allen Schuljahren die Lernentwicklung der Kinder beobachtet und dokumentiert, denn nur so kann jedes Kind entsprechend seiner individuellen Entwicklung gefördert und gefordert werden.

 

 

 

Bedeutung der Sprache

 

Für eine erfolgreiche Teilnahme am Unterricht müssen Kinder über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen. Ein altersangemessener passiver und aktiver Wortschatz sollte vorhanden sein.

 

 

 

In unserer Schule haben wir folgende Förderschwerpunkte:

 

-       Individuelle Förderung in den Fächern und Deutsch als     Zweitsprache

 

-       Förderung des sozialen Lernens

 

 

 

Individuelle Förderung in den Fächern und Deutsch als Zweitsprache

 

 

 

 

Hinweise auf allgemeine Lehrpläne und schulinterne      Arbeitspläne:

 

Die Lehrer der Wilbrandschule haben in ihren Fachkonferenzen verbindliche schulinterne Arbeitspläne auf der Grundlage der neuen      Richtlinien und Lehrpläne entwickelt. Diese Arbeitspläne beinhalten die Materialien und Lehrwerke für den Unterricht in Deutsch, Mathematik und Englisch, Fördermöglichkeiten, Übungsformen und Anforderungsprofile.

 

 

 

Förderung der Kinder

 

- schneller lernende Kinder

 

In fast jeder Klasse findet sich ein Kind, das in seiner Lernentwicklung schon weit fortgeschritten ist. Ein binnendifferenzierter Unterricht ermöglicht auch diesen Kindern Lernfortschritte. Sie erhalten verschiedene, auf sie zugeschnittene Zusatzmaterialien mit herausfordernden Aufgabenstellungen.

 

 

 

Sollten sich die Anzeichen für besondere Begabungen verstärken – überdurchschnittliches Wissen und dabei auch die notwendige soziale Reife und Kontaktfähigkeit vorhanden sein, können die Überprüfung der Eigenmotivation des Kindes durch einen speziellen Fragebogen und intensive Elterngespräche zu einem Übergang auf Probe für mehrere Wochen führen. Bei einem positiven Verlauf der Probezeit kann der Übergang in die nächst höhere Klasse erfolgen.

 

 

 

- langsam lernende Kinder

 

Kinder mit einem erhöhten Förderbedarf, bei denen ein Jahr mit verschiedenen Fördermaßnahmen noch nicht ausreicht, verbleiben ein weiteres Jahr in dem entsprechenden Jahrgang.

 

Intensive Elterngespräche sowie Lernbeobachtungen der Lehrerinnen liegen dieser Entscheidung zugrunde.

 

Die langsam lernenden Kinder müssen angeleitet und motiviert werden, sich mit ihren individuellen Schwierigkeiten auseinanderzusetzen. Es hilft ihnen dabei die Lehrekraft mit auf ihrem Lernniveau abgestimmten Zusatzmaterialien.

 

 

 

Fördermaßnahmen

 

·     Fördermaßnahmen finden in jeder Stunde statt.

 

·     Es können auch „Förderbänder“ eingerichtet werden. Hier sollen für bestimmte Problembereiche kleinere Lerngruppen gebildet werden können.

 

·     Die Eltern werden über die Fördermaßnahmen informiert und lernen die Maßnahmen kennen, mit denen sie ihre Kinder parallel zum Unterricht im häuslichen Bereich unterstützen können.

 

·     Die individuellen Fördermaßnahmen sind Grundlage für Förderempfehlungen der Zeugnisse. Dies tritt dann ein, wenn die Lernziele des Schuljahres noch nicht ausreichend erfüllt worden sind.

 

·     Im ersten Schuljahr nehmen ausgewählte Kinder am Sportförderunterricht teil.

 

 

 

Förderung der Sozialkompetenz

 

 

 

            Wer    sich    wohl   und   sicher            fühlt, lernt  mehr.

 

In der Grundschule bauen die Lehrerinnen und Lehrer behutsam eine vertrauensvolle Beziehung zu den Schülerinnen und Schülern auf. Jedes Kind, das in der Wilbrandschule unterrichtet und gefördert wird, ist einzigartig mit seinen ganz persönlichen Eigenschaften und Fähigkeiten. Eine herzliche Atmosphäre, die Nähe zu den Kindern und zu den Eltern, schaffen die besten Voraussetzungen für Bildung und Erziehung.

 

 

 

 

 

 

 

            Kooperationsbereitschaft – Teamfähigkeit

 

            Die Kinder lernen in Gruppen zusammenzuarbeiten. Sie sind bereit,      Informationen auszutauschen und zu kommunizieren. Kooperative           Lernformen sind ein wichtiger Bestandteil des Unterrichts.

 

            Höflichkeit – Freundlichkeit

 

Die Schülerinnen und Schüler respektieren, dass Höflichkeit und Freundlichkeit eine Grundvoraussetzung von Zusammenarbeit und Zusammenleben sind. Niemand hat das Recht jemanden zu beleidigen, zu verletzen oder auszugrenzen, ansonsten erfolgt Konfrontation. Diese Leitidee setzen wir konsequent um.

 

            Konfliktfähigkeit

 

Die Kinder lernen, dass sie Meinungsunterschiede und Konflikte durch ihre Einstellung, ihre Sprach- und Kommunikationsfähigkeit friedlich lösen können. Sie sollen befähigt werden, Ärger und Aggression konstruktiv zu verarbeiten.

 

            Toleranz – Werte

 

            Die Schülerinnen und Schüler lernen abweichende Einstellungen,        Meinungen oder Verhaltensweisen zu respektieren und beziehen gleichzeitig Stellung. Sie kennen die Regeln an unserer Schule und halten sie ein.

 

           

Die Übersicht zeigt die Themen, die in den verschiedenen Schuljahren vereinbart und erarbeitet werden.

 

 

 

1. Klasse

-          Kennen lernen der Stopp- Regel

-          Erarbeitung der Klassenregeln

-          Ich bin ich – DU – WIR (Buch: Das kleine Ich bin ich)

-          Sprechen mit Ich-Botschaften

-          Übungen zum direkten Ansprechen

-          Eigene Gefühle einschätzen lernen

2. Klasse

-          Wiederholung der Klassenregeln

-          Übungen zum aufmerksamen Zuhören

-          Vertiefung der Gesprächsregeln

-     Übungen, die helfen den Respekt dem anderen gegenüber auszudrücken

-          Mögliche Lektüre: Hanno malt sich einen Drachen

3. Klasse

- Wiederholung und Überarbeitung der Klassenregeln, Wahl eines/r Klassensprechers/-sprecherin

-    Einübung von kleinen Rollenspielen

-  Kennen lernen des Brückenmodells für die Streitschlichtung

-  Mögliche Lektüre: „Lorenz, Anton und die Schulhofbande“

-    Streitgeschichten schreiben und spielen

- Ausbildung zum/r Streitschlichter/in im 2. Halbjahr

-    Spielausgabe an der Garage

4. Klasse

- Wiederholung und Überarbeitung der Klassenregeln,

-     Wahl eines/r Klassensprechers/-sprecherin

-     Mögliche Lektüre: „Du hast aber Mut“

-     Streitschlichteraufgaben in den Pausen

 

 

 

 

           

 

Öffnung und Organisation des Unterrichts

 

Die Unterrichtssituationen müssen so gestaltet sein, dass individuelles Lernen möglich ist. Der Unterricht orientiert sich an den Voraussetzungen, Interessen und Bedürfnissen der Kinder.

 

  • Es erfolgt eine Differenzierung im Hinblick auf Lernvoraussetzungen.
  • Das Kind hat in einzelnen Unterrichtsphasen die Möglichkeit, selbst Aufgaben zu wählen.
  • Die Lernumgebung ist mit klar strukturierten Lernangeboten angereichert.

 

 

 

Beschreibung jahrgangsübergreifender Elemente

 

     Im ersten Schuljahr finden gemeinsame Aktionen mit den Patenklassen des 3. und 4. Schuljahres statt: Lesestunden, gemeinsame Besuche der Schulbücherei und Spielstunden. Auch Projekte anderer Jahrgänge untereinander sind stets möglich und erstrebenswert.

 

 

 

            Leseförderung

 

Ziel ist eine Vernetzung von Elternhaus und Schule. Die Beteiligung der Eltern an der Leseentwicklung der Kinder zu stärken, ist unsere vorrangige Aufgabe. Zusätzlich findet eine Vielzahl unterschiedlicher Angebote statt, welche die Kinder auf ihrem persönlichen Weg des Lesens unterstützen sollen.

 

Jede Klasse verfügt über eine große Bücherkiste zum Lesen in Gruppen oder mit dem Partner. Vielfältige Lesetexte, die von Lehrern selbst hergestellt wurden, bereichern den Unterricht und unterstützen die individuellen Fortschritte der Leseanfänger.

 

            Kinder, die bereits lesen können, erhalten besondere

Aufgaben zur Förderung und Unterstützung anderer Kinder.

 

Besonders wichtig ist das soziale Lernen im Leseprozess:

 

Die Patenklassen lesen den Leseanfängern vor. Später freuen sich die Erstklässler, wenn sie ihren „großen“ Paten auch schon etwas vorlesen können. Offene Unterrichtsformen erlauben Lernen voneinander und gegenseitiges Vorlesen unterstützt dies.

 

            Der Einsatz der Klassenlektüren und Antolin

 

Über vierzig verschiedene Lektüren stehen den Klassen zur Verfügung. Diese werden nicht nur als gemeinsame Lektüre eingesetzt und erarbeitet. Viele Kolleginnen nutzen auch die Möglichkeit die Bücher passend zum Unterrichtsthema zusätzlich als Lesehausaufgabe mitzugeben. Jedes Kind erhält einen Zugang zum Antolin - Leseprogramm.

 

            Besuch einer Bücherei

 

Die Mitarbeiterinnen der Büchereien stellen ihre Arbeit und die Bücherei den Kindern immer gern vor. Zusätzlich nutzen wir das Angebot der Stadtbücherei Gütersloh und leihen dort Bücherkisten zu verschiedenen Themen aus.

 

            Aktivitäten des Fördervereins

 

Der Förderverein lädt die Jungen und Mädchen der 3./4. Schuljahre zum „Kicken und lesen“ – Fußballtraining und Lesenacht ein. Auch die Veranstaltung „Tanzen und lesen“ ist eine beliebte Veranstaltung.

 

Beide Angebote sind immer gut besucht und werden nun im Zweijahres- Rhythmus durchgeführt.

 

Für die 1. und 2. Schuljahre bietet der Förderverein eine große Lesereise an. An den unterschiedlichsten Orten können die Kinder spannenden Geschichten lauschen: Im Wald, im Tresor der Sparkasse, bei der Feuerwehr, im Gemeindehaus oder mal wieder im Kindergarten.